Bei der Kryptowährung Bitcoin handelt es sich um eine virtuelle Währung, die nur im World Wide Web zur Verfügung steht. Es gibt also keine Automaten, an denen man sich „ein oder zwei Coins“ abheben kann. Das bedeutet, es existieren keine Münzen oder gar Geldscheine, mit denen dann im Laden, vergleichbar dem Euro, bezahlt werden darf. Jedoch ist der Euro (oder eine andere Fiatwährung) erforderlich, um sodann Bitcoin zu erwerben. Denn über bestimmte Kryptobörsen oder Handelsplätze können dann die traditionellen Währungen gegen das digitale Geld getauscht werden. Die Coins werden dann in einer „Wallet“ gelagert – dabei handelt es sich um ein digitales Portemonnaie.
Jedoch geht es bei den Kryptowährungen nicht stets nur um die Frage, wie man damit bezahlt, sondern oft um die Preisentwicklung. Denn digitale Währungen sind mitunter auch ein Spekulationsobjekt. Das liegt an der Volatilität. Denn einmal geht es steil bergauf, dann wieder bergab – wer hier das richtige Gespür hat, kann ausgesprochen hohe Gewinne einfahren.
Ist der Bitcoin eine überschätzte Krisenwährung oder die Alternative zu Euro und Co.?
Wer Mitte 2016 in den Bitcoin investiert hat, der musste gerade einmal einen mittleren dreistelligen US Dollar-Betrag für eine digitale Münze auf den Tisch legen. Wenige Monate später, Anfang 2017, übersprang der Bitcoin die 1.000 US Dollar-Hürde. Zwölf Monate später kratzte man an der 20.000 US Dollar-Grenze – somit lag der Gewinn, wenn man beispielsweise Mitte 2016 investiert hat, bei rund 19.000 US Dollar/Münze.
Ist man hingegen später eingestiegen, erst Mitte 2017, als der Bitcoin im Bereich der 10.000 US Dollar lag, so folgte dann die böse Überraschung für all jene, die nicht Ende 2017 verkauft haben. Denn nachdem der Bitcoin nicht die 20.000 US Dollar-Hürde überspringen konnte, ging es in Richtung 10.000 US Dollar zurück – Ende 2018 lag der Bitcoin bei 3.000 US Dollar.
Ein ähnliches Bild konnte dann im Jahr 2019 beobachtet werden: Von 3.000 US Dollar im Februar ging es bis Juni in Richtung der 14.000 US Dollar – und im November lag man bei 6.500 US Dollar. Das Coronavirus hat den Bitcoin, der im Februar wieder über der 10.000 US Dollar-Grenze lag, unter 4.000 US Dollar gedrückt. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt der Bitcoin bei 9.500 US Dollar (Stand: Mitte Mai 2020).
Mit digitalem Geld den Einkauf bezahlen – worauf Konsumenten achten müssen
Wer keine starken Nerven (oder freiverfügbares Kapital) hat, sollte den Bitcoin aber nicht als Spekulationsobjekt sehen, sondern vielmehr sich mit der Rolle als Internetwährung befassen. Doch worauf ist zu achten, wenn man mit einer Kryptowährung seinen Einkauf bezahlen will?
Zu Beginn muss man sich vergewissern, dass der Online Shop-Betreiber überhaupt die Bezahlmethode mit einer Kryptowährung akzeptiert. Sodann geht es darum, welche Kryptowährung akzeptiert wird. Möchte man mit Bitcoin bezahlen, so wird im Online Shop eine entsprechende Bitcoin-Adresse angezeigt, die im eigenen digitalen Portemonnaie hinzugefügt wird – sozusagen die Bezahladresse darstellt. Mitunter kann aber auch ein Link angezeigt werden, der für die automatische Weiterleitung in die eigene Wallet sorgt und zudem die Bezahladresse selbst einfügt. Mit dem QR Code gibt es noch eine dritte Variante – in diesem Fall muss das Smartphone zur Hand genommen und der QR Code gescannt werden.
Die QR Code-Variante steht übrigens nicht nur im Internet zur Verfügung, sondern auch dann, wenn in der realen Welt mit der Kryptowährung bezahlt werden will. Denn einige Restaurants wie Läden akzeptieren Kryptowährungen – hier erfolgt die Bezahlung fast ausschließlich über die QR Code-Methode.
Gelingt dem Bitcoin bald der Durchbruch?
Noch fehlt es an einer breiten Akzeptanz. Wer beispielsweise Kleider, T-Shirts oder Hemden mit einer Kryptowährung bezahlen will, wird in erster Linie im Internet die Möglichkeit geboten bekommen – es gibt ein paar Online Shop-Betreiber, die Kleidung verkaufen und Kryptowährungen akzeptieren, jedoch werden Kryptowährungen kaum im stationären Handel akzeptiert.
Noch ist unklar, ob es den Kryptowährungen gelingen wird, einmal denselben Stellenwert wie Fiatwährungen zu erreichen. Jedoch steigt das Interesse an den digitalen Währungen. Und ein steigendes Interesse kann als positives Signal wahrgenommen werden.